SPD im DIALOG mit den "Geiselhöringer Umweltfreunden"

Veröffentlicht am 27.10.2023 in Umwelt

„GEMEINSAM KIPPENFREI“ – mit dieser Plakataktion will die Geiselhöringer SPD die „Geiselhöringer Umweltfreunde“, mit Brigitte Neuhäusler ( 3.v.re.) an der Spitze, unterstützen. Es stehen hinter der Aktion: SPD-Ortsvorsitzende Barbara Kasberger (3.v.li.), Helga Janker (2.v.re.) Franz Bayer (2.v.li.), Alois Janker (li.) und Rainer Pasta (re.)

 

 

Alle reden vom Umweltschutz, wir wollen auch was tun!

Plakataktion ins Leben gerufen – Forderungskatalog an die Kommunalpolitik

 

Am vergangenen Donnerstag lud die Geiselhöringer SPD die Initiative „Umweltfreunde Geiselhöring“ in die Taverne Korfu zum Dialog-Gespräch ein. Brigitte Neuhäusler und ein paar Gleichgesinnte sorgen dafür, dass Geiselhöring sauberer wird. Die Initiatorin der Gruppe stellte deren Motivation und Entstehung dar. Ein besonderes Augenmerk soll nun auf weggeworfene Zigarettenkippen gelegt werden.

 

Dass das Thema „sauberes Geiselhöring“ kein Gewinner-Thema ist, war der Geiselhöringer SPD schon im Vorfeld der Veranstaltung klar. „Umso wichtiger ist es“, so Ortsvorsitzende Barbara Kasberger, „dass dieser Initiative eine Bühne gegeben wird, um sich und ihr Engagement vorzustellen und ihre Arbeit zu würdigen!“ Dementsprechend gering war das Interesse der Bevölkerung an der Veranstaltung und so spiegelt sich das auch in der Stadt wieder. Nicht nur an den neuralgischen Punkten, die Brigitte Neuhäusler mit ihrer Gruppe ausgemacht haben, ja überall wird die Stadt vermüllt. Doch zurück zum Anfang!

 

Vor rund zehn Jahren ist es Brigitte Neuhäusler beim nordic-walking so richtig bewusst geworden, wie vermüllt die Stadt eigentlich ist. Kurz entschlossen hat sie sich und ihre große Girschik-Familie zur Aktion „Sauber macht lustig“ des Zweckverband Abfallwirtschaft Straubing Stadt und Land (ZAW-SR) angemeldet - eine Abfall-Aktion-Aktion, die der Zweckverband mit Unterstützung der Gemeinden und Vereine regelmäßig durchführt. Ausgerüstet mit Eimern, Tüten, Handschuhen, Warnwesten und einer Brotzeit sowie einem Leiterwagen mit der Aufschrift „Umweltfreunde Geiselhöring – Aktion saubere Heimat“ ging es los und nach vier Stunden hatten sich die Girschiks, groß wie klein, ihre Brotzeit redlich verdient. Dieses Event hatte nachhaltige Folgen. Nicht nur bei den regemäßig stattfindenden „Sauber macht lustig“-Aktionen sondern bei jeder sich bietenden Gelegenheit sammelt Brigitte Neuhäusler jetzt den Müll auf, den andere achtlos wegwerfen – und dabei findet sie das gar nicht lustig.

 

Saubermachen ist nicht lustig

 

Auf die Frage „warum macht man das?“, meinte die ehrenamtliche Umweltaktivistin lakonisch: „Es stört uns einfach, wenn alles so vermüllt ist. Alle reden vom Umweltschutz, wir wollen auch was tun!“ Da sie sowieso gerne spazieren geht und sich engagiert, hat sie ihre Freizeitaktivität mit etwas Nützlichem verbinden wollen – und dass das dringend notwendig ist, erläuterte sie an vielen Beispielen. Am beeindruckendsten, so Neuhäusler, war wohl die Sammelaktion am Freizeitgelände 2022, bei der in wenigen Stunden 18 Säcke Müll gesammelt und ordnungsgemäß entsorgt wurden.

 

Inzwischen haben sich die „Umweltfreunde“ mit Unterstützung der Stadt gut ausgerüstet und können interessierten Gruppen und Vereinen auch das nötige Handwerkszeug ausleihen, wenn mal jemand das Bedürfnis hat, in seinem Umfeld aufzuräumen. Dazu hat sich Brigitte Neuhäusler ein paar einfache aber sehr praktische Dinge überlegt, um den anfallenden Abfall schon abzufangen, bevor er auf dem Boden landet: Überall auf ihren Spazierwegen hängt sie leere Pelletssäcke auf und bringt selbstgemachte Kippensammelboxen an – und siehe da, das Angebot wird angenommen! Zwar nicht von jedem und zu jeder Gelegenheit, aber immer öfters.

 

Bei ihren Rundwegen und Sammelaktionen haben die „Geiselhöringer Umweltfreunde“ ihre Erfahrungen gesammelt und Brigitte Neuhäusler erklärte wo es besonders vermüllt ist und was dringend, seitens der Stadt, getan werden müsste. „Sitzbänke ohne Abfalleimer sind ein Problem, Abfalleimer ohne Müllsack oder mit zu großen Maschen machen wenig Sinn, Hundekotbeutel ohne Sammelbehälter landen in der Natur, ….., die Liste war ellenlang! Und natürlich gibt es in der Stadt eine menge neuralgischer Punkte, wo ein zusätzlicher Abfalleimer Sinn machen würde: über all wo sich Menschen treffen und länger aufhalten, fasste Neuhäusler zusammen. Freizeitgelände, Bushäuschen, Glas-Container-Plätze, Gaststätten, Imbisse, Fahrschulen, Bahnhof, Bahndammdurchlässe, Treffpunkte aller Art …. nannte sie im Einzelnen.

 

Mehr Sensibilisierung und Achtsamkeit – und Forderungen an die Kommunalpolitik

 

Leider sind es aber die Wege- und Straßenränder und die Gebüsche am Weg, die immer und immer wieder von den „Geiselhöringer Umweltfreunden“ gereinigt werden müssen, weil andere Mitbürgerinnen und Mitbürger ihren Müll nicht zu Hause ordentlich entsorgen wollen, sondern ihn einfach unachtsam in die Gegend werfen. Und es wird trotz aller „Sauber macht lustig“-Aktionen, und Aktionstagen in Schulen und Kindergärten nicht besser, so Brigitte Neuhäusler. Deshalb wünscht sie sich einfach mehr Sensibilisierung und Achtsamkeit, mehr gute Vorbilder und bessere Erziehung.

 

Und so hatte sie auch eine Liste dringender Wünsche für die Kommunalpolitiker dabei: „Geiselhöring braucht endlich einen Jugendtreff für Kinde rund Jugendliche, die nicht in den Vereinen organisiert sind und sich unbetreut an wechselnden Standorten treffen, spielen und feiern! Im Gewerbegebiet Oberfeld (Kartoffel Centrum Bayern, Hirotec Europe GmbH, …) braucht es dringend eine Toilettenanlage für die LKW-Fahrer, die hier z.T. die Nacht vor dem Werkstor verbringen müssen. Für die Wahlen braucht es eine strikte Plakatier-Verordnung und für die Neujahrsnacht sollte die Stadt zumindest einen Aufruf starten, die Böllerei einzuschränken“, so Brigitte Neuhäusler. Ein mehrsprachiger Wegweiser zur Müllsammlung und -Entsorgung wäre für Neubürger dringend geboten.

 

„Doch das alles umzusetzen wird schwierig – hat doch nicht erst am Vormittag der Ministerpräsident verkündet, dass in Bayern jeder machen kann was er will und dass er keine Erziehungs- und Verbotskultur will“, warf Ortsvorsitzende Barbara Kasberger ein. Verbote seien doch immer erst die Antwort auf Uneinsicht und ständiges Fehlverhalten – und zum Schutz und Nutzen der Allgemeinheit. Dabei rede man hier ja nur von etwas mehr Sauberkeit – Mülltrennung und Recycling seien noch ganz andere Themen.

 

Gemeinsam kippenfrei

 

Ein besonderes Augenmerk legen die Umweltfreunde auf die Vermüllung der Stadt mit weggeworfenen Zigarettenkippen – das sei nicht nur unschön sondern auch gefährlich, so Neuhäusler. Viele wüssten gar nicht was sie da tun.  Zigarettenfilter sind nicht aus Papier, sie werden aus Zellulose-Acetat hergestellt – einem Kunststoff, der auch wegen der Kompaktheit des Filters biologisch äußerst schwer abbaubar ist. Bis sich dieses Material auflöst, kann bis zu 400 Jahren dauern-. Dabei zerbricht Zellulose-Acetat leicht und zerfällt in kleinere Plastikteile bis hin zu besonders umweltschädlichem Mikroplastik. Außerdem seien Zigarettenkippen giftig und eine Gefahr für Kinder, Hunde, Katzen, Vögel, …! Eine Zigarettenkippe enthält bis zu sechs Milligramm Nikotin. Laut einer EU-Verordnung sind Tabakabfälle mit 0,5 Milligramm Nikotin, also bis zu einem Zehntel der in Kippen gefundenen Mengen, schon als gefährlich einzustufen. Außerdem enthalten Kippen auch andere giftige Chemikalien - bis zu 7.000 Giftstoffe, u.a. Arsen und Schwermetalle wie Blei, Kupfer, Chrom und Cadmium, dazu Formaldehyd, Benzol, Nitrosamine und polycyclische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK). Eine weggeworfene Kippe verunreinigt im schlimmsten Fall bis zu 1.000 Liter (Grund)Wasser, wenn diese Gifte in unseren Wasserkreislauf oder direkt ins Gewässer gelangen. Die Geiselhöringer SPD wird mit der Plakataktion „GEMEINSAM KIPPENFREI“ die „Geiselhöringer Umweltfreunde“ unterstützen und die Geiselhöringer Geschäfte und Betriebe mit einbinden. Neben Plakaten und Sammelboxen sollen auch Taschen-Aschenbecher gegen eine kleine Gebühr zur Verfügung gestellt werden.

 

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