Hochwasserschutz

Veröffentlicht am 24.02.2018 in Regionalpolitik

Die Arbeitsgruppe „Hochwasserschutz“ mit Martin Schießwohl (2.v.li.), Michael Wittmann (Mitte) und Martin Kreutz (2.v.re.) wurden unterstütz von den Vorstandsmitgliedern Stefan Diewald (li.) und Theo Göldl (re.)

Die nächste Sturzflut kommt bestimmt

Arbeitsgruppe der KreisSPD macht Vorschläge zum besseren Hochwasserschutz

„Die nächste Sturzflut kommt bestimmt – man kann nur nicht voraussagen, wen es wann treffen wird“, so SPD-Kreisvorsitzender Martin Kreutz bei der Arbeitssitzung der Arbeitsgruppe „Hochwasserschutz“, die sich 2017 aus den Mitgliedern des Kreisvorstandes gebildet hat und am Dienstag im Gasthaus Solcher in Ehren erstmals tagte. Die Arbeitsgruppe des SPD-Kreisvorstandes sucht weiter Antworten auf die Abwehr von Sturzfluten, um im Kreistag entsprechende Lösungen zum Schutz der Landkreisbürger vor Hochwasser durch Sturzfluten beisteuern zu können. Die bisherigen theoretischen Überlegungen in einer Internet-Cloud wurden nun in einer ersten Sitzung zusammengefasst und vorgestellt.
 

„Die Kreistagsfraktion der SPD hat letztes Jahr, nach einem Ortstermin im Landkreis Landshut und einem Besuch der Gemeinde Lengau in Oberösterreich, die beispielhaft an einer interkommunalen Hochwasserschutzinitiative mitwirkt, die Entscheidungsträger im Landratsamt für die Gefahren durch Sturzfluten weiter sensibilisieren können“, bestätigte Fraktionsvorsitzender Martin Kreutz. „Im Landkreis haben erst sechs Gemeinden ein Hochwasserschutzkonzept, bzw. haben ein solches in Vorbereitung“, so Martin Schießwohl, Sprecher der Arbeitsgruppe. Es sind dies Ascha, Geiselhöring, Kirchroth, Laberweinting, Leiblfing und Oberschneiding.

Bis zu 150.000 Euro für Konzepte zum Sturzflut-Risikomanagement

Die Landkreis SPD begrüßt, dass die Staatsregierung durch die Wasserwirtschaftsämter und entsprechende Fördermittel den interkommunalen Hochwasserschutz mit 75 Prozent Zuschuß fördert. Erst dieser Tage bekamen Landshut, Vilsbiburg, Ergoldsbach und Abensberg die Förderbescheide mit bis zu 150.000 Euro Höchstförderbetrag zugestellt. Das Geld werde genutzt um Konzepte zum Sturzflut-Risikomanagement zu erstellen. „Hochwasserschutz ist keine einmalige Sache, er zieht sich über Jahre hinweg“, so Martin Schießwohl. „Deshalb ist es dringend nötig, baldmöglichst damit zu beginnen“, ergänzte Stefan Diewald. Für das Förderprogramm stünden, nach Auskunft des Umweltministeriums, insgesamt drei Millionen für 40 Kommunen zur Verfügung. 24 Gemeinden hätten sich bisher für entsprechende Zuwendungen angemeldet.

Schadensschwerpunkt im Landkreis liegt an der Menach

„Jedem seien noch die verheerenden Bilder der Sturzfluten aus dem Jahr 2016 im Gedächtnis“, so Martin Schießwohl weiter. Solche Ereignisse seien im Gegensatz zu den eher langsam ansteigenden Hochwasserlagen an der Donau derzeit weder vorhersagbar, noch bieten sie Möglichkeiten zur Frühwarnung. Sie erfolgten kurzfristig und häufig mit einer extremen zerstörerischen Gewalt im Umfeld des Bachlaufes aufgrund sehr hoher Fließgeschwindigkeiten sowie kaum getroffener

Selbst kleine, bislang idyllisch erlebte Bäche wie die Menach werden urplötzlich zu reißende Strömen, die Mensch, Tier, Landschaft und Bauten bedrohen, so Schießwohl weiter. Betroffen waren 2016 die Gemeinden Eggerszell (bei Rattiszell), Niederwinkling, Geiselhöring, Bereits in den Vorjahren ereilte das Hochwasser Ascha (2010/11), Stallwang und Rattiszell (2011) und Hankofen (2013). Auch letztes Jahr waren die Gemeinden Eggerszell, Falkenstein, und Wiesenfelden betroffen. Der Schadensschwerpunkt im Landkreis liege an der Menach zwischen Mitterfels, Parkstetten und Bogen, wo es immer wieder zu Überschwemmungen komme.

Interkommunaler Hochwasserschutz als Lösungsansatz

Die Gründung eines Hochwasserschutz-Zweckverbandes ist der Lösungsansatz der SPD-Arbeitsgruppe. „Die Kommunen müssen sich ihrer gegenseitigen Verantwortung bewusst werden und gemeinsam durch die Bildung eines Zweckverbandes die Entstehung und die Folgen einer Überschwemmung erkennen bzw. minimieren“, so Arbeitsgruppenleiter Martin Schießwohl. Die Wiederherstellung eines ausgeglichenen Wasserhaushaltes durch die Abstimmung aller wasserwirtschaftlichen Maßnahmen und die Errichtung geeigneter Retentionsbecken als Kompensation erfolgter Regulierungen könne die Bildung von Sturzfluten minimieren. Das Versickern von Oberflächenwässern zur Erhaltung des Grundwasserkörpers sei dabei ein gewollter Nebeneffekt.

Naturnahgestaltete Hochwasserrückhaltebecken sind natürliche Möglichkeiten für den Hochwasserschutz, welche durch Überflüssigmachung von Regulierungen im weiteren Verlauf des Flusses im Endeffekt viel preiswerter sind. Die klare Trennung von Überschwemmungs- und landwirtschaftlichen Gebiet minimieren zudem Interessenskonflikte.

 

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