Erste Geschichtswerkstatt „Todesmärsche“

Veröffentlicht am 02.06.2015 in Veranstaltungen

Am 19. Juni um 19 Uhr lädt die SPD-Aufhausen und der AK-Labertal Zeitzeugen in die Gaststätte Helm Fischer nach Haid ein.

Anfang Mai jährte sich das Ende des 2. Weltkriegs zum 70. Mal. Dazu gab es vielfältige Gedenk- und Erinnerungsveranstaltungen. Doch vor der Befreiung durch die Amerikaner zogen Tausende von KZ-Häftlingen auf den sogenannten Todesmärschen durch sehr viele Gemeinden unserer Region, u.a. durch Sengkofen, Hellkofen, Sünching, und natürlich Aufhausen, Haid und Alkofen.

Zu den interaktiven Karten: Todesmärsche in der Region

Der AK-Labertal will 2015, nach einem „Historischen Themennachmittag“ vor fünf Jahren, mit der Geschichtswerkstatt „Todesmärsche“ an diese Gegebenheiten erinnern und versuchen, die oft unklare und lückenhafte Datenlage zu klären und zur Erinnerung beitragen. Erhebungen der Amerikaner in den ersten Nachkriegsjahren, Berichte von überlebenden Häftlingen und einige Zeitzeugenberichte (alles in allem z.T. sehr widersprüchlich und ungenau) ergeben ein sehr verwirrendes und unklares Bild. Neue Forschungen, wie derzeit in Mötzing, Aufhausen, Parkstetten oder Vilsbiburg geben neue Hinweise und erhärten die Faktenlage. Zusätzliche Erkenntnisse zum Evakuierungsmarsch des Gefängnisses Straubing oder einem Zug englischer Kriegsgefangener aus Polen bis nach Gerzen/Niederbayern klären bisher nicht zuordenbare Hinweise auf.

Durch Aufhausen ging der Todesmarsch von Flossenbürg über Wörth a.D. nach Ergoldsbach / Bogen-Vilsbiburg. Auch die Häftlinge aus der KZ-Außenstelle Colosseum/RGBG scheinen durch Aufhausen getrieben worden  zu sein. Außerdem wurde ein Marsch englischer Kriegsgefangener durch Aufhausen geführt. Dieser machte sogar für eine Woche Rast in Petzkofen. Einen weiteren Hinweis dazu gibt es aus Hofkirchen/Greilsberg.

An einigen Orten in unserer Region existiert eine mehr oder weniger ausgeprägte Erinnerungskultur, diese Todesmärsche betreffend. Andererseits gibt es Orte, durch die Tausende KZ-Häftlinge – oft in mehreren, aufeinanderfolgender Trupps – getrieben wurden und viele Tote zu beklagen waren - und niemand will sich daran erinnern können. Diese Toten wurden, nachdem sie meist am Wegrand verscharrt wurden, nach der Befreiung unter Einbeziehung der Bevölkerung exhumiert und auf den Dorffriedhöfen bestattet. In den 1950gern wurden sie erneut exhumiert und in ihre Heimat oder auf den Friedhof im ehem. KZ Flossenbürg überführt. Aus den Augen – aus dem Sinn!

„Mit der Darstellung und Erinnerung an die vielen Touren durch unzählige Orte in der Region wollen wir diese Begebenheiten aufgreifen und wieder in Erinnerung bringen“, so AK Sprecher Rainer Pasta. In der  Abendveranstaltungen in Aufhausen  – werden die aktuellen Forschungen u.a. aus Mötzing und Aufhausen vorgestellt und die noch lebenden Zeitzeugen können aus ihren Erinnerungen berichten. Auch Zeitzeugen, die sich bisher noch nicht gemeldet haben sind willkommen, ebenso wie die gesamte interessierte Bevölkerung.

 

Homepage Arbeitskreis Labertal

Google Kalender

120 Jahre BayernSPD

Testen Sie uns!

BayernSPD News

Mitentscheiden