SPD kürt bei Bezirksparteitag Florian Pronold zum Niederbayern-Spitzenkandidaten
Gehen motiviert in den Wahlkampf: Harald Unfried (v.l.), Bruni Irber, Jella Teuchner, Florian Pronold, Rita Hagl und Michael Adam
Plattling. Am Samstag hat die niederbayerische SPD in Plattling ihre Kandidaten für die Bundestagswahl gereiht. 2009 sind es (in dieser Reihenfolge) Florian Pronold, Jella Teuchner, Harald Unfried, Rita Hagl und Michael Adam, die für die Bezirks-SPD am 13. Dezember im mittelfränkischen Gunzenhausen ins Rennen um die begehrten Landeslistenplätze gehen. Die Grande Dame der Niederbayern-SPD, Bruni Irber, stellte sich nicht mehr zur Wahl und machte damit den Weg frei für eine Verjüngung der Kandidatenriege. (Quelle:Straubinger Tagblatt)
Ein wenig wehmütig stimme es sie schon, dass sie nach 14 Jahren im Bundestag nun nicht mehr um ein Mandat kandidieren werde, verriet Bruni Irber am Rande des Parteitags. Aber ihre gesundheitliche Verfassung habe ihr halt keine andere Wahl gelassen. Dieser erste Schritt hinaus aus der aktiven Politik war am Samstag von großem Wohlwollen der Genossen begleitet.
Zwei neue Gesichter
Ihre direkte Nachfolgerin im Wahlkreis Deggendorf-Freyung-Grafenau ist die Gymnasiallehrerin Rita Hagl aus Mauth (Landkreis Freyung-Grafenau). Inhaltlich positionierte die sich als Kämpferin für den kleinen Mann und verpflichtete sich auf die klassischen sozialdemokratischen Ideale. Dafür wurde sie in geheimer Wahl von 64 der 65 Delegierten auf Platz zwei der Frauenliste gewählt.
Wie auch schon bei der letzten Wahl hatte die SPD wieder eine Männer- und eine Frauenliste. Bei der Aufstellung der Landesliste in Gunzenhausen werden die zwei Listen aber zusammengeführt. Von den fünf niederbayerischen Kandidaten schafften im Jahr 2005 die ersten drei den Sprung in den Bundestag.
Ein weiteres neues Gesicht in der niederbayerischen Kandidatenriege ist der 24-jährige Bodenmaiser Bürgermeister Michael Adam. Er erhielt am Samstag von 63 Delegierten ein Ja für Platz drei der Männerliste. Der junge Bodenmaiser sagte, er wolle die Popularität, die seine Wahl zu Deutschlands jüngstem Bürgermeister im Frühjahr mit sich gebracht habe, nun für die Bundestagswahl nutzen. Gleichzeitig machte er aber auch deutlich, dass er mit dem nicht allzu aussichtsreichen Platz keine Probleme habe. Denn in den nächsten Jahren müsse er ohnehin sein Bürgermeisteramt ausfüllen. Danach allerdings, so verriet Adam, sehe er sich durchaus eher auf bundes- als auf lokalpolitischem Parkett.
Bessere Chancen auf einen guten Platz auf der Landesliste und damit auf ein Bundestagsmandat hat der Landshuter Harald Unfried, Wahlkreis Landshut-Kelheim. Landete er 2005 noch auf dem abgeschlagenen Platz 41 der Landesliste, so schickt ihn die Niederbayern-SPD jetzt mit deutlich besseren Karten nach Gunzenhausen. Der 44 Jahre alte Beamte der Rentenversicherung stellte sich als Fachmann in der Wirtschafts- und Sozialpolitik vor. 63 Delegierte wählten ihn auf Platz zwei der Männerliste.
Wenige Sorgen um ihre Wiederwahl müssen sich die beiden SPD-Bundestagsabgeordneten Jella Teuchner aus dem Wahlkreis Passau und Florian Pronold aus dem Wahlkreis Rottal-Inn machen. Die 52-jährige Teuchner aus Passau gehört seit mittlerweile 14 Jahren dem Parlament an und ist die gesundheitspolitische Sprecherin der SPD-Landesgruppe. Sie wurde mit 64 Ja-Stimmen auf den ersten Platz der Frauen-Liste gewählt.
Auch Florian Pronold brauchte nicht viel von sich zu erzählen, denn der Abgeordnete gehört zu den bekannten Gesichtern der bayerischen SPD. Der 36-jährige Jurist aus Deggendorf ist derzeit Landesgruppenvorsitzender im Bundestag und stellvertretender Landesvorsitzender. Seinen Schwerpunkt hat er in der Finanzpolitik. Pronold wurde mit 62 Ja-Stimmen auf den ersten Platz der Männerliste gewählt. Neben Bruni Irber sprach er auch ein Grußwort vor der Wahl. Darin setzte er sich mit der für ihn typischen Polemik mit dem Thema Erbschaftssteuer auseinander. –rac–
