Wanderausstellung "Weiße Rose" 2018

Veröffentlicht am 16.03.2018 in Veranstaltungen

Wanderausstellung der Weiße-Rose-Stiftung startet

Zum Gedenken an die Ermordung der Weiße-Rose-Mitglieder vor 75 Jahren

Am kommenden Wochenende ist es soweit. Dann startet in Geiselhöring die Schaufensteraktion „Weiße Rose“. Die Wanderausstellung der Weiße-Rose-Stiftung macht Station in Geiselhöring und ist für zwei Wochen in 26 Schaufenstern zu sehen. Anlass ist die 75. Wiederkehr der Ermordung von Mitgliedern der jungen Widerstandsbewegung „Weiße Rose“ um die Geschwister Hans und Sophie Scholl, die im Einsatz für die Freiheit und Menschlichkeit dem Nazi-Terror zum Opfer fielen.

Es ist eine organisatorische Mammut-Aufgabe, die der SPD-Arbeitskreis Großes und Kleines Labertal im Frühjahr und Frühsommer dieses Jahres zur Unterstützung der „Weiße-Rose“-Stiftung übernimmt. Denn die Wanderausstellung über die Widerstandsgruppe der „Weißen Rose“ gegen die NS-Diktatur und seiner Ermordung vor 75 Jahren macht vom 19. März bis zum 15. Juli in vierzehn Gemeinden, Märkten und Städten Station, getreu der Aufforderung von Bundespräsident Joachim Gauck in seiner Gedenkrede am 30. Januar 2015 in der Aula der Münchner Universität: „Holen wir doch die jungen Frauen und Männer der Weißen Rose immer wieder herein in unsere Hörsäle, in unsere Schulen, lassen wir sie doch zwischen uns sitzen!“

Die Wanderschaft der Ausstellung beginnt am 19. März in Furth bei Landshut. Es folgen Geiselhöring, Straubing, Regensburg, Pfeffenhausen, Neustadt an der Donau, Rottenburg, Langquaid, Neufahrn /Niederbayern,  Mallersdorf, Rohr/NdB und Aufhausen. Endstationen sind Lappersdorf und Schierling. Herzliche Aufnahme findet die Ausstellung in Grund- und Mittelschulen, Private Schulen, Gymnasien, Evangelische Kirchen, Gemeindebüchereien, Gemeindezentren und in den Schaufenstern der Geschäfte in Geiselhöring. Die Koordination und Terminplanung übernimmt die Landshuter Abgeordnete Ruth Müller, beraten und unterstützt von der Weiße-Rose-Stiftung unter der Leitung von Hildegard Kronawitter, MdLa.D.. Um die Organisation und Logistik kümmern sich die AK-Sprecherin Karin Hagendorn, AK-Sprecher Rainer Pasta und Martin Auer. 

26 Geschäfte und Gewerbebetriebe haben sich den beiden Kirchen angeschlossen und präsentieren die Ausstellungstafeln während der Osterferien in ihren Schaufenstern. Offizielle Eröffnung der Aktion ist am Sonntag, den 25. März um 9.30 Uhr in der Kreuzkirche. Neben Pfarrer Ulrich Fritsch, der die Ausstellung mit dem AK Labertal bereits 2013 kurz zeigen konnte, wird SPD-Kreisvorsitzender Martin Kreutz mit einem Grußwort in die Thematik einführen. Den Schlusspunkt setzt ein Abschlussgottesdient in der Pfarrkirche am 8. April um 10 Uhr, bevor die Ausstellung an die Privatschule Kasberger-Wildmann nach Straubing weiter gereicht wird.

„Zerreißt den Mantel der Gleichgültigkeit, den Ihr um eure Herzen gelegt. Entscheidet Euch, ehe es zu spät ist!“, lautete ein Apell der mutigen jungen Leute an Ihre Mitbürger vor 75 Jahren.  Er verhallte weitgehend ungehört und kostete einen hohen Blutzoll. Für den AK Labertal ist es deshalb wichtig, parallel zu den Feierlichkeiten zum 100. Geburtstag des Freistaates Bayern, auch an dieses wichtige Kapitel unserer Geschichte zu erinnern, gerade Bayern war das Kernland der NS-Bewegung  und der Nationalsozialismus mit all seinen Schrecken machte ach vor unseren Kommunen nicht Halt, erinnert AK Sprecher Rainer Pasta.

Im Vorraum der evangelischen Kreuzkirche beginnt der Ausstellungs-Weg mit 3 Tafeln, es folgen die Schaufenster der Firmen Troppmann, Sport Wild, Zweirad Scherm, Elektro Völkl, Ro-MARKT, Pflegedienst Bachmeier, Reifen Bauer, Hebammenpraxis Grünschnabel, Stadt Geiselhöring, Bernlochner, Eis Primavera, Bäckerei Huber, Konditorei Löw, Ralf – die Apotheke, Friseur Figaro, , ILTUBO, Apotheke Hasenpusch, Moden Schweiss, Bäckerei Pritscher, Schreibwaren Dietl, Friseur Gaertig, Laberzeitung, OTTO-Shop, Kosmetik Lüking, Bäckerei Hahn, Marien-Apotheke und Orthopädie-Thurner. Ihren Abschluss findet die Ausstellungsreihe mit weiteren drei Tafeln im Vorraum der katholischen Pfarrkirche.

Wir wollen aus der Vergangenheit das Feuer übernehmen, nicht die Asche,“ lautet ein Zitat des 1914 ermordeten französischen Sozialistenführers Jean Jaurés. Entsprechend geht es auch bei dieser Ausstellungsreihe weniger darum, nur an diese mutigen Widerstandskämpfer um Sophie und Hans Scholl, Christoph Probst, Professor Kurt Huber, Alexander Schmorell Willi Graf, Hans Leipelt, Falk Harnack und andere zu erinnern, sondern vielmehr die Mitglieder der Weißen Rose als „Mutmacher“  in die Mitte unserer heutigen Gesellschaft zu stellen.  Denn gerade in der Gegenwart mit ihrem deutlichen braunen Menetekel des Rechtsextremismus und Rechtspopulismus in Bayern, Deutschland und Europa sei es wichtig, betonte MdL Ruth Müller, das Vorbild der Mitglieder der „Weißen Rose“ vor allem der jungen Generation vor Augen zu führen. Angesichts der zunehmenden rechtsextremen Gewaltakte und Hetze „reicht es nicht, die Opfer unter dem Rad zu verbinden. Man muss dem Rad selbst in die Speichen fallen!", zitierte sie den am 9. April 1945 in Flossenbürg ermordeten evangelischen Pfarrer, Theologen Dietrich Bonhoeffer, zu dessen Widerstandskreis die „Weiße Rose“ Verbindung hatte.  

Oder wie es Sophie Scholl mutig ihrem Richter und Mörder Roland Freisler vor dem Volksgerichtshof in München ins Gesicht sagte: „Einer muss ja doch mal schließlich damit anfangen.“  Der SPD-Arbeitskreis Labertal sieht die Geschichte der „Weißen Rose auch als Auftrag an die Politik der Gegenwart und Zukunft, wie ihn der langjährige SPD-Landesvorsitzende Waldemar von Knoeringen vor 55 Jahren formulierte: „Keine pragmatische Politik wird auf Dauer Erfolg haben, wenn nicht auf höherer Ebene jene menschliche Substanz wirksam wird, für die die Frauen und Männer des Widerstandes in den Stunden ihrer tiefsten Erniedrigung Zeugnis ablegten.“

 

 

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