Wanderausstellung "Flucht, Vertreibung und Asyl 1945-2015"

Veröffentlicht am 05.10.2015 in Veranstaltungen

 

Neue Heimat in Niederbayern

Eine Ausstellung im evangelischen Gemeindezentrum "I.R.E.N.E" in Neustadt zeigt Flucht und Vertreibung evangelischer Christen.

Um Flucht und Vertreibung geht es in einer Ausstellung, die ab Montag im evangelischen Gemeindezentrum "I.R.E.N.E" an der Schillerstraße gezeigt wird. Es ist ein Thema, das aktueller nicht sein kann. Allerdings ist der Inhalt dieser Ausstellung nicht die aktuelle Flucht hunderttausender Menschen über das Mittelmeer nach Europa, sondern die Ankunft evangelischer Christen aus Schlesien nach dem Zweiten Weltkrieg in Bayern.

Als die Landtagsabgeordnete Ruth Müller aus Landshut und der SPD-Arbeitskreis Labertal vor einem Jahr zusammen mit den evangelischen Kirchengemeinden in der Region die Ausstellung planten, ahnte natürlich keiner etwas von dem derzeitigen Ansturm der Flüchtlinge in Bayern und ganz Deutschland. "Irgendwo auf der Welt..." lautet das Motto und ist der Titel eines Fotoprojekts mit Asylbewerbern in Geiselhöring. Angelehnt ist er an die erste Zeile eines Hits der "Comedian Harmonists", mit dem sich die einst so beliebte Vokalgruppe im März 1934 von ihrem Publikum verabschiedete. Denn auch die sechs Sänger mussten vor den Nationalsozialisten fliehen, weil drei von ihnen Juden waren.

Die Ausstellung in Gemeindehaus "I.R.E.N.E" arbeitet auch einen wichtigen Abschnitt der jüngeren Neustädter Geschichte auf. Die Ankunft evangelischer Christen in Neustadt nach dem Zweiten Weltkrieg ist nämlich einst eine Veränderung für die Stadt gewesen wie später die Zuwanderung von Bürgern aus den Staaten der früheren Sowjetunion. Und: Ohne die Zuwanderung mit dem Kriegsende und danach würde es heute wohl keine evangelische Gemeinde in Neustadt geben. Vor dem verheerenden Krieg gab es nur eine Handvoll evangelischer Christen in Neustadt, eine eigene Kirche gab es auch nicht. Man traf sich im Elternhaus von Joachim Meier, dem späteren Ersten Bürgermeister.

Die Ausstellung im evangelischen Gemeindezentrum in Neustadt ist von Montag, 5. Oktober, bis Sonntag, 11. Oktober, zu sehen. Die offizielle Eröffnung, die erst am Freitag, 9. Oktober, stattfindet, übernehmen die beiden SPD-Landtagsabgeordneten Johanna Werner-Muggendorfer und Ruth Müller, die auch als Schirmherrin der Ausstellung fungiert, die noch bis Januar durch Niederbayern tourt.

 

Homepage Arbeitskreis Labertal

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