"All heil!" hallte es durch die Straßen

Veröffentlicht am 12.05.2021 in Ortsverein

Der Arbeiter-Radfahrerbund „Solidarität“

Zur Geschichte der Arbeiter-Radfahrer in Geiselhöring und Umgebung

Es war sicherlich ein beeindruckender Anblick, als am 12. Mai 1929 aus den vier Himmelsrichtungen weit über 100 Radfahrer hinter ihren roten Standarten in den Ort einfuhren und sich um 12 Uhr mittags am Vereinsheim des Arbeiter-Radfahrerbundes „Solidarität“ trafen. Der Radfahrer-Gruß „All heil!“ hallte durch die Straßen. Die Mitglieder der niederbayerischen Ortsgruppen Dingolfing, Landshut, Straubing, Neufahrn, Eggenfelden, Ergoldsbach, Moosburg, Landau und Herrngiersdorf wurden vom Vorsitzenden der Geiselhöringer Ortsgruppe, Michael Brenner, und seinen zehn Mitgliedern begrüßt. Das Zusammentreffen nutzten auch die Mitglieder des SPD-Ortsvereins und der AWO-Geiselhöring, um sich in gemütlicher Runde und mit Freunden aus dem Umland zu treffen. Die Musikkapelle der Ortsgruppe Straubing sorgte für unermüdliche musikalische Unterhaltung, während sich die Genossinnen und Genossen den reichhaltigen Mittagstisch schmecken ließen.

Anlässlich des Zusammentreffens bei der Sternfahrt wurde auch eine Bezirksversammlung der Arbeiter-Radfahrer in Geiselhöring abgehalten. Zur Abfahrt um 3 Uhr nachmittags wurde noch einmal in einem beeindruckenden Korso gemeinsam und mit einem vielstimmigen „All heil!“ bis zum Südwestrand des Ortes Richtung Neufahrn geradelt, erst dann erfolgte die Heimfahrt zu den einzelnen Herkunftsorten.

So muss es wohl gewesen sein, stellt SPD-Schriftführer Rainer Pasta fest, der bei Recherchen zur Chronik des SPD-Ortsvereins auf den Arbeiter-Radfahrerverein „Solidarität“ in Geiselhöring stieß. „Der Arbeiter-Radfahrerbund „Solidarität“ in Geiselhöring taucht erstmals nachweislich auf, als die sozialdemokratische Organisation die umliegenden Arbeiter-Radfahrer-Vereine zum Fest anlässlich der Enthüllung der Fahne des SPD-Ortsvereins am 13.5.1923 einlud. Natürlich nahmen die Eingeladenen gerne und zahlreich teil“, so Pasta. Leider ist weder die Gründung noch die Entwicklung des Vereins bekannt. Neben der oben genannten Einladung gibt es nur für die Jahre 1928/29 und 1933 im Landshuter Staatsarchiv verwahrte Akten.

Im September 1928 wird der Arbeiter-Radfahrerbund „Solidarität“ Geiselhöring in einem Rundschreiben der Bezirksleitung des Verbandes genannt. Hier wird eine Mitgliedschaft von 10 Personen bestätigt. Weitere Mitglieder des „7. Bezirkes“ (Niederbayern): Dingolfing (22), Landshut (50), Wartenberg (34), Straubing (30), Neufahrn (12), Eggenfelden (23), Ergoldsbach (25), Moosburg (37) und Herrngiersdorf (16). Einen kurzen Einblick in die Tätigkeit des Arbeiter-Radfahrer-Verbundes „Solidarität“ in Geiselhöring und im Labertal bieten die wenigen weiteren im Staatsarchiv in Landshut erhaltenen Rundschreiben der Bezirksleitung. Darunter auch die eingangs beschriebene Sternfahrt am 12. Mai 1929.

 

 

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