„Brüder, zur Sonne, zur Freiheit..“

Veröffentlicht am 14.11.2014 in Veranstaltungen

Schierlinger SPD feierte Goldenes Wieder- Gründungsjubiläum

Die Gründung des SPD- Ortsvereins vor 50 Jahren am 16. Oktober 1964 im Gasthaus Aumeier war am Sonntag der Anlass für die Jubiläumsfeier im Aumeier- Saal. Als Festrednerin kam die stellvertretende Landesvorsitzende und Landtagsabgeordnete Annette Karl aus Altenstadt bei Weiden. Sie übermittelte die Grüße des SPD- Landesvorsitzenden und Parlamentarischen Staatssekretär im Bundesumweltministerium, Florian Pronold, und gratulierte der Schierlinger SPD zu ihrem goldenen Jubiläum. Ausgangs- und Bezugspunkt Ihrer Festrede war der letzte Brief von Willy Brandt an seine Parteifreunde kurz vor seinem Tod am 8. Oktober 1992: „Darum besinnt Euch auf Eure Kraft und darauf, dass jede Zeit eigene Antworten will und man auf der Höhe der Zeit zu sein hat, wenn Gutes bewirkt werden soll.“ Den optischen Rahmen setzte die Jubiläumsausstellung „150 Jahre SPD“ des Parteivorstandes und für die musikalische Gestaltung sorgten Reinhard Peter, Tegernheim, und seine Band mit Liedern der Arbeiterbewegung. Die „Internationale“ in einer Rock- Version zu hören, zählte zu den Höhepunkten.

Die SPD- Ortsvorsitzende und Markträtin Madlen Melzer begrüßte unter den Gästen neben den Ortsvereinsvertretern aus Alteglofsheim, Thalmassing, Tegernheim und Geiselhöring  besonders Kreisrat Josef Weitzer, 1. Bürgermeister Christian Kiendl und seinen Neufahrner Kollegen, Bürgermeister Peter Forstner, als Vertreter des SPD- Arbeitskreises Labertal. Sie würdigte in ihrer Rede die zehn Gründungsmitglieder und schilderte die zahlreichen kommunalpolitischen Aktivitäten der vergangenen fünf Jahrzehnte. Sie reichten von den Kindergärten über den ersten Abenteuer- Spielplatz in der Gemeinde bis zum Freizeitzentrum. In den Bereichen Umweltschutz, alternative Energiepolitik, Recycling, Wirtschaftsförderung, Nahverkehr, Verkehrswege, Schule, Bildung, Kultur und Kinderbetreuung habe sich die um die Anliegen der Bürger und die Zukunft der Gemeinde gekümmert. Die Breitbandversorgung und der VIA- NOVA- Pilgerweg nannte sie als die jüngsten Beispiele. Höhepunkte seien die zahlreichen Besuche von prominenten Besuchern wie Willy Brandt im Jahr 1978 und Ministerpräsident Gerhard Schröder 1976. Im November 2001 war der SPD- Ortsverein Gast im Kanzleramt. Ein besonderer Höhepunkt, so Madlen Melzer, war 2011 die Verleihung des Dröscher- Preises für Zivilcourage durch den Bundesvorsitzenden Sigmar Gabriel beim Bundesparteitag in Berlin. Abschließend betonte die SPD- Vorsitzende: Die SPD wird gebraucht. Und unser festes Fundament für die politische Arbeit sind die Grundwerte Freiheit, Gerechtigkeit und Solidarität.“

Mit Respekt vor der Geschichte der Zukunft zugewandt.

Die stellvertretende SPD- Landesvorsitzende Annette Karl würdigte die Verdienste der lebenden und verstorbenen Mitglieder um die Partei und die Bedeutung des 9. November für die deutsche Geschichte: 1918 Ausrufung der Republik, 1938 Reichsprogromnacht und 1989 der Fall der Mauer. Vor allem die Wiedervereinigung finde weltweit Beachtung, besonders im geteilten Korea. Ausgehend von Willy Brandt schilderte sie die Herausforderungen für die SPD seit ihrer Gründung 1863. Nach den Herausforderungen und Folgen der industriellen Revolution von damals gehe es heute mit der digitalen Revolution um einen ähnlichen Prozess. Dieser bringe massive Veränderungen für die Arbeitsplätze und die Arbeitswelt. Die SPD- Politikerin, die auch wirtschaftspolitische Sprecherin der SPD- Landtagsfraktion ist, betonte aber, dass sich solche Veränderungen ohne die Grundpfeiler Solidarität und Freiheit nicht zum Guten entwickeln könnten. Freiheit bedeute nämlich nicht nur Freiheit von Unterdrückung, sondern zu Teilhabe und Selbstverwirklichung. Die Sozialdemokratie stehe heute wie damals an der Spitze des gesellschaftlichen Fortschritts. Gleichberechtigung, soziale Gerechtigkeit, Arbeit und Bildung als Emanzipation zählten dazu ebenso wie die Außenpolitik. Willy Brandt’s „Wir wollen ein Volk der guten Nachbarn sein“ habe mit der Ostpolitik viele Tore für die Menschen aufgemacht. Abschließend betonte Annette Karl die Bedeutung der Ortsvereine für den Dialog mit den Bürgern und die Vermittlung der großen Politik. Das Internet ersetze nicht die zwischenmenschlichen Kontakte. Entscheidend sei die persönliche Aussprache.

Grußworte und Ehrungen

1. Bürgermeister Christian Kiendl gratulierte dem SPD- Ortsverein zum 50.Geburtstag und dankte den Mitgliedern für ihr Engagement. Die Parteien seien auch in den Gemeinden unverzichtbar für die Meinungs- und Willensbildung. Entscheidend dabei sei, ob und wie sie ihr Ohr an der Bevölkerung hätten und wie sie Verantwortung den Menschen gegenüber wahrnähmen.

Neufahrn’s 1. Bürgermeister Peter Forstner gratulierte ebenfalls dem SPD- Ortsverein und dankte ihm für die aktive Mitarbeit im Arbeitskreis Labertal. Eine seiner ersten politischen Veranstaltungen sei das Labertaler Dreikönigstreffen in Schierling mit dem Landesvorsitzenden Ludwig Stiegler gewesen.

Annette Karl und Madlen Melzer zeichneten dann die anwesenden langjährigen Mitglieder mit Urkunden und einem floralen Präsent aus. Für 30- jährige Mitgliedschaft wurden Max Müller und der Ortsvereinskassier Roland Niebauer, Marktrat von 1971- 2008, geehrt. 45 Jahre schon sind in der SPD Georg Auer und Martin Auer. Letzterer erhielt aus der Hand der stellvertretenden SPD- Landesvorsitzenden die Willy Brandt- Medaille für sein jahrzehntelanges Arbeiten im SPD- Ortsverein, Kreisverband, Unterbezirk, Bezirk Oberpfalz und SPD- Landesverband. Martin Auer dankte bewegt für diese große Ehre und beschrieb mit Zitaten von Georg von Vollmar über Wilhelm Hoegner, Herbert Wehner, Gustav Heinemann bis Willy Brandt einen großen Bogen für seine eigene Motivation und für die langfristigen Aufgaben der SPD. Willy Brandt’s Abschiedsworte „Die Parteien, die sich in unserer Gemeinschaft (Sozialistische Internationale) zusammengefunden haben, sind ihrem Land und sie sind der Welt verpflichtet – dem Teil und dem Ganzen“ zeigten neben der nationalen Aufgabe der SPD auch deren Verantwortung für Europa und die Welt auf. Und schließlich  gelte für die Sozialdemokratie angesichts der aktuellen Kriege, der Flüchtlingsströme und des Terrors seine Mahnung: „Wo immer schweres Leid über die Menschen gebracht wird, geht es uns alle an. Vergesst nicht: Wer Unrecht lange geschehen lässt, bahnt dem nächsten den Weg.“  Mit dem Lied „Brüder, zur Sonne, zur Freiheit..“ schloss der festliche Jubiläumsnachmittag.

 

Homepage Arbeitskreis Labertal

Google Kalender

120 Jahre BayernSPD

Testen Sie uns!

BayernSPD News

Mitentscheiden