Der SPD-AK Labertal mit Alleinstellungsmerkmal

Veröffentlicht am 25.03.2011 in Veranstaltungen

Bereit für neue Wege: (v.l.) Bürgermeister Hans Jurgovsky (Aufhausen), Josef Riedl (Gemeinderat Rohr), Kreisrätin und Stadträtin sowie Tourismusbeauftragte Claudia Ziegler (Abensberg), Referentin Helga Grömer und AK-Sprecher Rainer Pasta, Bürgermeister Herbert Blaschek (Langquaid), Gemeinderat Karlheinz Maß (Aufhausen), 2. Bürgermeister Werner Braun (Schierling).

„Neue Wege im Labertal“ oder strikte Kirchturmpolitik?
Die Weiterführung des Pilgerwegs VIA NOVA zeigt Defizite in der interkommunalen Zusammenarbeit im Labertal auf.

„D´Labertaler mechtn gern wallfahrtn geh…“ - auf diesen kurzen Nenner könnte man das Ergebnis der „VIA-NOVA“-Infoveranstaltung des SPD-Arbeitskreises Labertal im Ottilienhof zu Hellring bringen. Denn das Interesse an dem neuen Pilgerweg war groß. Von Aufhausen bis Abensberg waren Bürgermeister und Gemeinderäte gekommen, um Näheres über das Projekt „VIA NOVA –Der Europäische Pilgerweg ins 21. Jahrhundert“ zu erfahren.

Die Leiterin der Landvolkshochschule Niederalteich und VIA-NOVA-Beauftragte für Bayern, Frau Helga Grömer, stellte in ihren Ausführungen sowohl die spirituelle als auch die praktische Seite die Pilgerschaft auf diesem Neuen Weg vor, der in Sankt Wolfgang in Oberösterreich beginnt und bisher auf dem Bogenberg endet. Ein Pilgerweg-Ast zielt seit letztem Jahr von Vilshofen aus bis nach Pribram in Tschechien und am 5. Juni wird ein neuer VIA-NOVA-Abschnitt Mitten ins Labertal eröffnet. Er führt vom Bogenberg, Sossau, Straubing bis Haindling und Geiselhöring und endet vorerst einmal in Mallersdorf. Seit Sommer 2009 befasst sich der AK Labertal intensiv mit dem Projekt und hat maßgeblich dazu beigetragen das Thema Pilgerweg VIA-NOVA über die SPD-Ortsvereine in die Kommunalparlamente zu tragen und den Weg ins Labertal zu öffnen. Nach den Vorstellungen der Labertaler SPD sollte der Weg von Geiselhöring über Aufhausen, Schierling, Langquaid, Rohr bis Abensberg bzw. Weltenburg weitergeführt werden.

Helga Grömer stellte zuerst die spirituelle Entstehungsgeschichte dieses neuen Europäischen Pilgerweges vor, der anders als die großen Pilgerrouten wie der Jakobsweg praktisch vor der Haustüre liege. Pilgern sei nicht nur ein Trend, sondern beginne tief im Wesen des Menschen. Es gehe gerade in der heutigen Zeit darum, die geistige Zukunft zu sichern und die geistige Substanz in den Menschen zu stärken. Insofern sei VIA NOVA eine spirituelle Wegweisung in das 21. Jahrhundert. „Pilgern heute, heißt die eigene Komfortzone zu verlassen, raus aus dem Hamsterrad, und einfach gehen“, so Helga Grömer. „Der Weg entsteht im Gehen und alle Sinne des Menschen an.“ Ist der geographische Ausgangspunkt des „neuen Weges“ (= VIA NOVA) in Sankt Wolfgang am Wolfgangssee zu finden, so ist die spirituelle und theologische Wurzel dieses Namens in der Apostelgeschichte zu finden, informierte die Referentin weiter. Die ersten Christen, hätten nämlich in der Nachfolge ihres Meisters Jesus ihre Gemeinschaft als „via nova“, als „neuen Weg“ bezeichnet.

Abschließend informierte Frau Grömer über die organisatorischen Voraussetzungen für den VIA-NOVA-Pilgerweg von der Teilnahme am VIA NOVA-Verein über die Wegweisung bis zu den Möglichkeiten für Speis und Trank unterwegs – Übernachtungen sowie die „stillen Örtchen“ nicht zu vergessen. Nähere Informationen gibt es auf der Homepage des VIA-NOVA-Vereins unter www.pilgerweg-vianova.eu. Der Sprecher des SPD-Arbeitskreises Labertal, Rainer Pasta, betont, dass die Konzeption des Pilgerweges nur Hand in Hand mit den Gemeinden gelingen könne. „Erstes Ziel muss aber ein attraktiver Weg sein und nicht die Befriedigung einzelner Bürgermeisterinteressen.“ Leider musste in den vergangen Monaten festgestellt werden, dass sich die politischen Grenzen der Landkreise und Bezirke so fest in die Köpfe der Kommunalpolitiker eingegraben haben, dass eine gegenseitige Information und Teilhabe mit den Nachbargemeinden nicht möglich zu sein scheint. „Hier hat der AK Labertal, der über 5 Landkreise und 2 Bezirke hinweg intensiv zusammenarbeitet, ein absolutes Alleinstellungsmerkmal“, so Pasta weiter.

In der intensiven Aussprache bestätigte Hartmut Gust aus eigener Erfahrung das große Interesse im Salzburger Seenland an diesem Pilgerweg, durch den die Gemeinden sehr gewonnen hätten. Auf eine entsprechende Frage betonte Frau Grömer, dass vor allem Wald-, Wiesen- und Feldwege das Rückgrat des Pilgerweges darstellten, weniger die Straßen wegen des Autoverkehrs und der Strapazierung der Beine auf dem Asphalt. Langquaid’s 1. Bürgermeister Herbert Blaschek zeigte mit seiner starken Marktratsdelegation großes Interesse an diesem Pilgerweg-Projekt, ebenso der 2.Bürgermeister Schierlings, Werner Braun. Dass aber auch ein solcher Pilgerweg seine Stolpersteine hat und mancher Kirchturm-Blick leicht Gefahr läuft, aus dem Weg einen Irrweg zu machen, zeigte sich dann in der Frage der Weiterführung ab Geiselhöring. Hat sich in der Projektgruppe im Landratsamt Straubing der Bürgermeister von Mallersdorf positioniert, favorisierte die Labertal SPD seit jeher die attraktivere Streckenführung über Aufhausen. Die Gemeinde hatte als eine der ersten im Labertal vor knapp zwei Jahren beschlossen, dem VIA-NOVA-Projekt beizutreten. Jetzt bei der Veranstaltung erfuhr 1. Bürgermeister Hans Jurgovsky auf Nachfrage des Aufhausener Gemeinderates Karlheinz Maß von Frau Grömer, dass nicht Aufhausen Station des VIA-NOVA-Weges werden solle, sondern Mallersdorf. Dass in diesem Falle „die letzten“, die auf den Zug aufgesprungen waren, nämlich Mallersdorf-Pfaffenberg, jetzt „die ersten“ sind und Aufhausen, das Wallfahrtszentrum an der Großen Laber, abgehängt werden solle, wollte keinem der Anwesenden einleuchten. Das letzte Wort dürfte hier noch nicht gefallen sein. „Einfach gehen“, so das Schlusswort der Referentin, sollte auch hier gelten, ebenso der Grundsatz für alle Wege: „Die kürzeste Verbindung zwischen zwei Punkten ist der Umweg.“

Aus der Besucherliste: 1. Bürgermeister Herbert Blaschek, 2. Bürgermeister Jürgen Schmid, 3. Bürgermeisterin Margret Wermuth, alle Langquaid, 2. Bürgermeister Werner Braun, Schierling, 1.Bürmeister Hans Jurgovsky, Gemeinderat Karlheinz Maß, beide Aufhausen, Kreisrätin und Stadträtin sowie Tourismusbeauftragte Claudia Ziegler Abensberg, Kreis- und Markträtin Renate Kuntze sowie Armin Buchner Schierling, Markträte Robert Mehrl, Gerhard Böckl, Christa Meyerhofer, Erwin Schwarz, Marion Südholt, Martin Zeilhofer, alle Langquaid.

 

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