Eine Powerfrau für die Jusos

Veröffentlicht am 30.03.2010 in Arbeitsgemeinschaften

Die neue Juso-Kreisvorsitzende Johanna Uekermann (5. v. links) und ihr neues Vorstandsteam

Neuwahlen beim Juso-Kreisverband Straubing-Bogen
Straubing-Bogen. Führungswechsel bei den Jungsozialisten im Landkreis: die stellvertretende Juso-Landesvorsitzende Johanna Uekermann aus Mitterfels führt nun zukünftig auch den Juso-Kreisverband Straubing-Bogen an. Sie löst damit Daniel Süß nach sechs Jahren als bisherigen Vorsitzenden ab. Dies ist das Ergebnis der Neuwahlen bei den Landkreis-Jusos am Montagabend im Gasthaus Fischer Veri in Mitterfels.

Dickes Lob für das politische Engagement der SPD-Jugend in Stadt und Land verteilte in seinem Grußwort Sebastian Roloff, Vorsitzender des Juso-Bezirkes Oberpfalz. Auch Thomas Asböck, stellv. Juso-Landesvorsitzender, betonte den hohen Einsatzwillen und Stellenwert, den die regionalen Jusos hätten. Besonderen Dank sprach er dem bisherigen Juso-Kreisvorsitzenden Daniel Süß aus. Der habe in den vergangenen Jahren gute Arbeit gelistet, und brauche bei der Amtsübergabe an seinen Nachfolger kein schlechtes Gewissen haben. Asböck bat die Jusos weiter um Unterstützung vor Ort bei den Plänen des Juso-Landesverbandes: ein Volksbegehren "kostenlose Bildung in Bayern" - von der Kindertagsstätte über allgemeinbildende Schulen bis zum Studium solle Bildung in Bayern zukünftig kostenfrei sein. "Es ist ein Skandal", so Asböck, "wenn Stoiber und Co Milliarden in Kärnten versenken, aber in Bayern das Geld für vernünftige Bildung fehlt. Dieses Geld müsse notfalls von der Staatsregierung erstritten werden.

Der Juso-Unterbezirksvorsitzende Manuel Schäfer lobte die hervorragende Zusammenarbeit zwischen den Jusos im Landkreis und der Stadt Straubing, der Vorbildcharakter hätte. Seiner Meinung nach sei auch Friedenspolitik Thema für die Jusos. Den Militäreinsatz in Afghanistan etwa lehne man ab, Frieden müsse auf anderen Wegen geschaffen werden.


"Umdenken nötig"

Gastredner Fritz Fuchs, SPD-Kreisrat, bezeichnete Umweltpolitik als das Zukunftsthema schlechthin. Dabei gehe es nicht um "die Interessen der Frösche, sondern der Menschen, ja der Menschheit schlechthin"; schließlich sei der Mensch ein Produkt der Natur. Noch vor Jahren hätten Umwelt-Interessierte als "Sektierer" gegolten. Heute gebe es eine breite Zustimmung zu Umweltfragen - zumindest solange nicht der eigene Geldbeutel betroffen sei. Ziel müsse es sein, Umweltpolitik grundsätzlich "in allen Ressorts" zu verankern. Es sei eine grundsätzliche Wertediskussion nötig.

Auch im Privaten müsse umgedacht werden: so könne leicht auf stromfressende "Stand-by"-Schaltungen verzichtet werden. Durch Dämmung und vernünftige Bauweise ließen sich Heizkosten effektiv senken. Nicht immer sollte "auf den Malediven" Urlaub gemacht werden, "besser wäre St. Englmar oder Rattenberg" als Urlaubsziel auszuwählen.

Einen deutlichen Unterschied sah Fuchs in den Konzepten der politischen Lager. Die SPD habe durch das Erneuerbare-Energien-Gesetz der Solarbranche deutlichen Auftrieb verschafft. Deutschland nehme dadurch eine "internationale Vorreiterrolle" ein. Mittlerweile seien im Bereich der erneuerbaren Energien mehr Menschen beschäftigt als in der Autoindustrie.

Schwarz-Gelb hingegen wolle die Solarförderung kürzen und dafür Atomkraftwerke länger betreiben. Ein "Russisches Roulette", denn das Gefahren-Potenzial der Atomkraft sei untragbar: ein Unfall hätte "katastrophale Folgen für das Land". Zudem sei die Frage der Atommüll-Lagerung alles andere als gelöst. "Schwarz-Gelb zeigt, wie man es nicht machen soll", so das Fazit von Fuchs.

Letztendlich sei Umweltpolitik auch eng verknüpft mit der sozialen Frage:
wenn Energie knapper werde, stiegen die Preise. Vor allem sozial Schwache wäre davon besonders betroffen. Abhilfe könnte eine konsequente "ökologische Steuerreform" bringen: "die Kosten der Umweltbelastung in den Produktpreis einberechnen, dafür andere Steuern senken"

Einstimmige Wahlergebnisse

In seinem Rechenschaftsbericht hob der scheidende Vorsitzende noch einmal die Höhepunkte der Juso-Arbeit in den letzten Jahren hervor: so etwa die Aktion "Du schreibst unser Wahlprogramm" bei der Kommunalwahl oder das Engagement der Jusos im Landtagswahlkampf. Bereits frühzeitig hätten die Jusos sich auch für ein staatliches Eingreifen bei Wirtschaftskrisen stark gemacht.

Bei den anschließenden Wahlen, von SPD-Geschäftsführerin Christine Schrock geleitet, wurde Johanna Uekermann einstimmig zur neuen Vorsitzenden gewählt. Zu stellvertretenden Vorsitzenden wurden bestimmt: Marco Süß, Lukas Butterworth, Robert Pfannenstiel, Simon Sucker, Julia Wolf, Judith Kammermeier, Michael Prietsch, Martin Grießbeck und Daniel Süß.

Die bisherige gute Arbeit der Jusos wolle sie fortsetzen, versprach die Nachwuchspolitikerin. Schwerpunkt ihres Wirkens werden neben dem "Kampf gegen rechts" vor allem Themen aus dem Landkreis sein. Man werde sich jedoch auch mit Landes,- Bundes-, und internationaler Politik beschäftigen.

Besonderes Augenmerk sollte Bildungsfragen zukommen - ein klassisches Thema der Sozialdemokratie. So sei es der SPD-Fraktion im Kreistag zu verdanken, dass endlich der nötige Ausbau der Realschule in Bogen komme. "Die CSU hätte mit dem nötigen Geld freilich lieber ihren Sitzungssaal ausgebaut", spottete Uekermann unter lautem Beifall der Anwesenden.

Ein weiteres Feld, das es zu beackern gelte, sei die Umwelt- und Energiepolitik. Die Jusos werden hier an die Vorarbeit des SPD-Kreisverbandes anknüpfen", versprach die neue Vorsitzende in ihrem Schlusswort.

 

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