"Energieunabhängigkeit keine Utopie mehr"

Veröffentlicht am 25.09.2009 in Umwelt

SPD-Umweltarbeitskreis sieht Ascha als Vorbildgemeinde
Straubing-Bogen: Die Gemeinde Ascha kann bei der Stromerzeugung bereits einen Überdeckungsgrad von 124 Prozent im Vergleich zu ihrem Eigenbedarf aufweisen. Auch im Wärmebereich steht sie mit 40 Prozent Anteil regenerativer Energien hervorragend da. Dies berichtete Agendabeauftragte Maria Kulzer, unterstützt vom örtlichen Gemeinderat und Arbeitskreismitglied Willi Zirngibl den Mitgliedern des überparteilichen SPD-Umweltarbeitskreises auf der Sitzung am Montag im "Schützenhaus" in Ascha. Vorsitzender und Kreisrat Fritz Fuchs war überzeugt, viele der Aschinger Modellprojekte seien "eins-zu-eins" auf andere Gemeinden übertragbar. Die Energieunabhängigkeit des Landkreises spätestens in 30 Jahren sei deshalb keine Utopie mehr sondern ein realistisches Ziel. Voraussetzung dazu sei allerdings der Wille und es sei Schade, dass sich die Kreistagsmehrheit wiederholt diesem Ziel verschlossen habe. Einig waren sich die Anwesenden, einer "Bioregion Straubing-Bogen" würde es eigentlich gut anstehen, auf diesem Gebiet eine Vorreiterrolle zu übernehmen. Willi Zirngibl führte aus, der Gemeinde Ascha habe die Teilnahme am "European Energy Award", einem europäischen Energiepreis sehr geholfen. Die dazu erforderliche gut strukturierte Bestandsaufnahme gebe wertvolle Hilfestellungen zur Ermittlung des vorhandenen Standards und über den gegebenen Nachholbedarf bei den Möglichkeiten zur Energieeinsparung und Erzeugung. Er halte eine Bewerbung des Landkreises deshalb für wünschenswert.

Vorsitzender Fritz Fuchs unterstrich die Bedeutung der regenerativen Energien unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten. Der Landkreis schöpfe das vorhandene Potential für Arbeitsplätze und Wirtschaftskraft noch nicht im möglichen Umfang aus. Gerade ländliche Regionen wie Straubing-Bogen seien durch die vorhandenen Bio-Ressourcen in einer guten Ausgangslage, Wertschöpfung nicht abfließen zu lassen sondern in der Region zu halten. Wer innovative Techniken entwickle und umsetze, werde einen eminenten Wettbewerbsvorsprung auf den Märkten der Zukunft haben.

Einleitend hatte Maria Kulzer berichtet, Ascha sei eine der wenigen Gemeinden, in denen der Agenda-21-Prozess seit Beginn nachhaltig betrieben werde. Viele Projekte seien in verschiedenen Arbeitskreisen erdacht und umgesetzt worden, welche letztlich zur zwischenzeitlich so positiven Bilanz beigetragen hätten. Eine herausragende Rolle nämen hier die Hackschnitzelheizung mit Nahwärmeversorgung, insgesamt 671 Quadratmeter Photovoltaikzellen und eine Biogasanlage ein. Der Gemeinde seien in den vergangenen Jahren diverse Preise auf nationaler und internationaler Ebene dafür verliehen worden. Angespornt durch diesen Erfolg, würden zahlreiche weitere Projekte diskutiert und auf den Weg gebracht. So seien Versuche mit kleineren Windkraftturbinen geplant. Angedacht sei auch der Einstieg in die Elektromobilität mittels Solarrollern und Solartankstellen. Ebenso könne man sich in weiterer Zukunft ein "Bioenergiedorf Gschwendt" mit Informations- und Transferzentrum vorstellen. Eine konkrete Maßnahme sei derzeit die Umstellung der Straßenbeleuchtung auf LED-Technik, wodurch zukünftig viel Strom und Geld eingespart werde.

 

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