Ist die Schule einmal weg, gibt es kein Zurück

Veröffentlicht am 02.03.2012 in Ortsverein

SPD informiert zur Gemeinschaftsschule - gleiche Bildungs- und Zukunftschancen für Alle

Eine ganze Reihe interessierter Bürgerinnen und Bürger, darunter Lehrer aller drei Regelschularten, konnte SPD-Ortsvorsitzender Martin Kreutz am vergangenen Mittwoch zur Informationsveranstaltung zur Gemeinschaftsschule im Sportheim in Oberlindhart begrüßen. In einer sehr kreativen Weise diskutierten Eltern, Lehrer und Politiker zum neuen Konzept der SPD, das der stellvertretende Bezirksvorsitzende der NiederbayernSPD, Peter Stranninger, sehr bildhaft vorstellte.

Dass die vielgelobte Mittelschule nur eine Mogelpackung sei und die Flucht der Kinder aus der nur umbenannten Hauptschule anhalte, war bei den Anwesenden unumstritten. Dass ein neues Bildungskonzept Abhilfe bringen kann, wurde offen und ideologiefrei diskutiert. „Ob sie das neue Schulsystem für ihre Kinder und ihren Wohnort haben wollen - oder nicht - entscheiden letztendlich die Eltern. Ob schon jetzt mit zunehmendem Druck auf die Kommunalpolitiker vor Ort oder erst mit einem Regierungswechsel 2014“, überließ der Referent Peter Stranninger, stellvertretender Bezirksvorsitzender der NiederbayernSPD, den Menschen in den betroffenen Gemeinden. Eine weitgehend unbestrittene Studie des BLLV und die Tatsache das einzelne Landräte (auch von der CSU) inzwischen bestätigt haben, dass je nach Landkreis nur mehr 2-5 Hauptschulstandorte in absehbarer Zeit übrig bleiben werden, macht künftig viele Schüler und Schülerinnen, Eltern und Lehrer aber auch Bürgermeister und Kommunalpolitikern zu Betroffenen. „Auf jeden Fall wird der Faktor Bildung die kommende Wahl maßgeblich entscheiden. So oder so wird die ‚Gemeinschaftsschule’ eine Option werden. „Die Gemeinden die sich heute schon darauf einlassen, können 2013 voll durchstarten“, waren sich die anwesenden SPDler – auch aus Geiselhöring und Schierling – einig.
„Die Schülerzahlen sinken dramatisch, immer mehr Eltern schicken ihre Kinder auf Gymnasium und Realschule. Die vielbeschworene Mittelschule kann den Trend nicht umkehren. Dieses Schicksal teilen viele bayerische Kommunen – auch im Landkreis Straubing-Bogen. Im Gegensatz zu anderen, die immer noch auf die Wirkkraft der Mittelschule mit ihren Schulverbünden hoffen, sollen Eltern und Gemeindevertreter bei uns einen eigenen Weg in die Zukunft gehen. Dass dieser Weg keiner Utopie nachhängt, verdeutlichte Peter Stranninger anhand lebhafter Beispiele aus Südtirol, wo sich das Konzept der Gemeinschaftsschule schon mehr als ein Jahrzehnt bewährt.
Die Gemeinschaftsschule solle als Ganztagsschule angeboten werden und alle Schularten vereinen. Sie werde Realschulen und Gymnasien nicht ersetzen, sondern eine Alternative zum bestehenden Schulsystem bieten. Eine regionale Gemeinschaftsschule sei als Alternative machbar – auch in den meisten unserer Gemeinden. Wenn man sich für dieses Modell entscheide, dann könnten in den hervorragend ausgestatteten Schulhäusern in ihren Heimatorten Kinder und Jugendliche in den nächsten Jahren, ja Jahrzehnten weiter lernen, so Peter Stranninger.
Ein neues Schulkonzept hat keinen Sinn, wenn es nicht offensichtliche Vorteile bringt. Die von uns gewollte Gemeinschaftsschule bringt den Kindern bessere wohnortnahe Bildung und hilft den Kommunen – vor allem auf dem flachen Land – ihre Schulstandorte zu erhalten. Die Schule am Ort ist ein wichtiger Standortfaktor – ist sie weg, dann hilft auch kein neues Baugebiet, keine Strukturprogramme. Diese Entwicklung ist auch nicht mehr umkehrbar“, so Stranninger. Die SPD setze sich für gleiche Bildungschancen für alle ein. „Das dreigliedrige Schulsystem in Bayern werde diesem Anspruch schon lange nicht mehr gerecht. Die Rechtfertigung eines ausgrenzenden Menschenbildes durch das konservative Schubladendenken ist weder zeitgemäß noch fair. Unfair gegenüber den Kindern und unfair gegenüber den Eltern“, so der Sprecher des AK Labertal in der interessanten Diskussion. Deshalb seien integrative Schulen wie die Gemeinschaftsschule notwendig, in denen die Schülerinnen und Schüler länger gemeinsam lernen könnten und in denen ihre individuellen Fähigkeiten optimal gefördert würden. Kinder und Jugendliche sollten dabei wohnortnahe Schulen vorfinden, in denen die bestmöglichen Bildungsabschlüsse angeboten werden könnten. „Die individuelle Förderung rückt in der Gemeinschaftsschule in den Vordergrund und ermöglicht ein Lernen ohne Brüche und ohne Druck, in einer Kultur des Miteinanders. Sie bietet wohnortnah alle Bildungsgänge: den Hauptschulabschluss, den Quali, den echten Realschulabschluss und den Übertritt in die gymnasiale Oberstufe und schließlich das Abitur", so Peter Stranninger zum Konzept der BayernSPD.
„Die Gemeinschaftsschule steht für ein gerechteres Bayern mit gleichen Bildungs- und Zukunftschancen für Alle. Die innovative Schulform hat noch einen weiteren Vorteil: Sie ist keine Schule, die von oben verordnet wird, sondern vor Ort mit Kindern, Eltern, Lehrern, Vertretern der Schulen und Arbeitgebern diskutiert und individuell angepasst wird“, erklärte Peter Stranninger und freute sich auf eine konstruktive Diskussion, deren Ergebnisse in die inhaltliche Diskussion zur Entwicklung des Gesamtschulkonzeptes einfließen wird. Aufkleber Gemeinschaftsschule „Die Schule muss am Ort bleiben! Die Eltern wollen die bestmögliche Schule für ihre Kinder, die Lehrer einen modernen und erfolgsorientierten Unterricht, die Bürgermeister Planungssicherheit und die Schule als Standortfaktor – denn eine Kommune ohne Schule hat schon verloren“ so die Ergebnisse der anschließenden Diskussion. Hier war vor allem die Realschule ein Thema. Schnell wurde klar, dass die Unterrichtsmethoden und die Tatsache, dass hier derzeit neben den typischen Realschülern auch Hauptschüler und Gymnasiasten gemeinsam unterrichtet werden - weil Eltern das so für ihre Kinder entschieden haben – eine typische Gemeinschaftsschule mit all ihren Vorteilen darstelle. „Wenn wir an allen bestehenden Hauptschulstandorten eine funktionierende Realschule hätten, wären wir faktisch bei der wohnortnahen Gemeinschaftsschule“, so AK-Sprecher Rainer Pasta. „Auf jeden Fall eine spannende Herausforderung auch für den Markt Mallersdorf-Pfaffenberg als aktuell starken Schulstandort“, so OV-Vorsitzender und Marktgemeinderat Martin Kreutz am Ende der Veranstaltung, „zu der die SPD in Bayern Schüler, Eltern und Lehrer zum Mitmachen einlädt.“

 

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