Politischer Aschermittwoch in Vilshofen – Gabriel und Pronold konnten begeistern

Veröffentlicht am 17.02.2010 in Veranstaltungen

„Die Lederhose hat Löcher und auf dem Laptop klebt der Kuckuck“

Keinen Platz gab es mehr im Wolferstetter Keller in Vilshofen beim politischen Aschermittwoch der SPD. Gespannt erwarteten die Genossinnen und Genossen die Reden der Parteivorsitzenden der Bundes-SPD, Sigmar Gabriel, und des Landes, Florian Pronold – und sie wurden nicht enttäuscht. So begleiteten tosender Applaus und Standing-Ovations die Aschermittwochsreden in Vilshofen. Neben den Vorständen der niederbayerischen Partei-Gliederungen waren auch Mitglieder aus den Ortsvereinen im Labertal dabei.

Florian Pronold schoss sich in seinem Beitrag gleich auf die CSU ein. Vom Versagen bei der BayernLB über die Verzögerungstaktik beim Kauf der Steuersünder-CD bis zum Donauausbau geißelte er die Positionen der CSU. So warf er der selbsternannten „Law-and-Order-Partei“ CSU vor, ihr eigenes Klientel zu schützen, in dem sie Steuerhinterziehung nicht konsequent verfolge. Bei der Verschwendung von Steuermitteln beim HGAA (=„Haufen Geld am Arsch“) stellte er die Beziehung des Kärntner Landeshauptmanns Haider (+) zu den Verantwortlichen in der Bayern LB her. Neben Ministerpräsident Seehofer pflückte er den bayerischen Umweltminister Söder und Bundesverkehrsminister Ramsauer heraus – ihnen allen bescheinigte er Falschheit und Versagen: „Nicht an ihren Worten, an ihren Taten sollt ihr sie erkennen! Wer gegen das Atomkraftwerk im tschechischen Temelin mobil macht und gleichzeitig Isar I weiter am Netz lassen möchte , hat kein Rückgrat und verkauft die Bürgerinnen und Bürger für dumm.“ Und schließlich stellte Florian Pronold fest, dass selbst eingeschworene CSUler erklären, nicht mehr so richtig stolz auf Bayern sein zu können und Sigmar Gabriel beschrieb das ehemals stolze Bayern mit den Worten: „Die Lederhose hat Löcher und auf dem Laptop klebt der Kuckuck“. Doch unser bayerischer Parteivorsitzender konnte die Zuhörer beruhigen und stellte fest: „Wir können weiter stolz sein, unser Bayern ist wesentlich weltoffener und toleranter, als die CSU sich das je vorstellen kann.“

FDP und CDU/CSU wollen den Staat zur Beute machen
„Die Narren geben nach 99 Tagen am Aschermittwoch das Zepter wieder ab – im Gegensatz zur schwarz-gelben Regierung in Berlin“, redete sich Sigmar Gabriel warm. Anschließend brannte er ein Feuerwerk sozialdemokratischer Positionen ab und ließ kein gutes Haar an den Regierungsparteien in München und Berlin. „Die aktuelle Hartz IV-Debatte soll lediglich von den schwerwiegenden Problemen im Land ablenken und die Koalition über den 9. Mai, die Landtagswahl in NRW, retten. Die Probleme im Land sind weit ernster als die Regierung darstellt: Die Wirtschaftskrise ist noch nicht vorbei, die Kasinos sind schon wieder eröffnet, die Arbeitslosenzahlen werden steigen, die Menschen, die zu ihrer Arbeit zusätzlich ALG II brauchen um zu überleben werden mehr, die Kommunen sind pleite, die Schulden steigen....“

Doch der SPD-Parteivorsitzende beschränkte sich nicht auf das Anprangern der anderen, er stellte klar dar, was die SPD als Alternative zu bieten hat: Die Freiheit des Einzelnen und die Verantwortung für andere gehören zum Weltbild der SPD. Gabriel forderte „Sozialen Patriotismus“ von denen ein, denen unser Staat die Chance gegeben hat, erfolgreich zu sein. Als Sozialschmarotzer und Sozialbetrüger bezeichnete er die, die staatliche Leistungen (Bildung, Kultur, Sicherheit) gerne mitnehmen und dann ihr Geld ins Ausland transferieren, weil das Gemeinwesen seinen Anteil an den Zinserträgen haben muss. Gabriel sieht eine durchschaubare Strategie hinter den Zielen von FDP und CDU/CSU: „Sie wollen einen schwachen Staat und sie wollen diesen Staat zur Beute machen, für all diejenigen, die mit Spekulationen ihr Geld machen.“ Allein die Gesundheitsreform der FDP, wo durch die Kopfpauschale Sekretärin und Chef die gleichen Beiträge zahlen müssten, würde dafür sorgen, so Gabriel, dass 40 Millionen Menschen um Sozialhilfe bitten müssten, wenn sie krank würden.

Schließlich sprach der SPD-Vorsitzende den Genossinnen und Genossen in Vilshofen und der ganzen Republik Mut zu und forderte sie auf mitzumachen, die SPD wieder zu alter Stärke zu führen. Glück auf!

 

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