14. Labertaler Drei-Königstreffen in Schierling

Veröffentlicht am 06.01.2011 in Veranstaltungen

Joachim Wolbergs, Bürgermeister; Rainer Pasta, Sprecher AK Labertal; MdL Margit Wild; Ruth Müller, SPD-Kreisvorsitzende Landshut-Land; Rainer Hummel, SPD-Kreisvorsitzender Regensburg-Land; MdL Johanna Werner-Muggendorfer, Kreisrätin Renate Kuntze, Armin Buchner, SPD-Ortsvorsitzender; Markus Zaglmann, stellv. Juso-Unterbezirksvorsitzender; Madlen Melzer, stellv. SPD-Ortsvorsitzende

Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit
MdL Johanna Werner-Muggendorfer beim traditionellen Labertaler Drei-Königstreffen

Keine politische „Hau-drauf-Rede“ bekamen die zahlreichen Gäste aus Niederbayern und der Oberpfalz beim 14. Labertaler Dreikönigstreffen im Aumeier-Saal in Schierling zu hören. Vielmehr machte die stellvertretende Vorsitzende der SPD-Landtagsfraktion und niederbayerische SPD-Bezirkschefin Johanna Werner-Muggendorfer gleich zu Beginn ihrer Neujahrsansprache klar, dass die Politikerinnen und Politiker authentisch und ehrlich sein müssen, wollen sie nicht an Glaubwürdigkeit einbüßen. Sie wisse, woher sie komme, so die Festrednerin, nämlich aus einfachsten ländlichen Verhältnissen. Ihrer Heimat und den Leuten ihrer Heimat bleibe sie verbunden.

Dass es vor allem Sozialdemokraten im schwarzen Bayern nicht leicht haben und schon „a bsondere Rass‘ sein müssen, schilderte sie an den Konflikten ihres beruflichen Werdeganges bis zum Einzug in den Landtag 1991. Ihr kämpferisches und rebellisches Naturell gegenüber der CSU umschrieb sie so: „Dene zoag is, von dene loß i mir nix gfoin, i sog wos i mia denk und hoit net mei Goschn.“ Warum die Johanna Werner Muggendorfer stolz auf ihre Partei, die SPD, ist und sich in ihr gut aufgehoben fühlt, das habe mit dem Kompass der SPD seit fast 150 Jahren zu tun. Der Kompass seien die Grundwerte der Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit. Die SPD-Abgeordnete: „Es soll bei uns gerechter zugehen, es sollen alle teilhaben an den Gütern und Erfolgen dieses Landes und es soll nicht mehr so viele arme Leute in Bayern geben.“

Mit der Bildungspolitik als einem entscheidenden Schlüssel für mehr Gerechtigkeit beschäftigte sich Johanna Werner-Muggendorfer besonders ausführlich. Besonders kritisch ging sie dabei mit der Schulpolitik der CSU ins Gericht. Diese versuche mit dem kosmetischen Begriff der „Mittelschule“ die Leute für dumm zu verkaufen. Dabei ändere sich nichts an den zu großen Klassen, horrenden Unterrichtsausfällen und an der Überlastung des Lehrpersonals. Untragbar sei die Kürzung der Eingangsgehälter für Junglehrer und –lehrerinnen: „So kann man mit jungen Menschen nicht umgehen.“

Selbst vor einem Schulversuch einer Gemeinschaftsschule mit einer längeren gemeinsamen Schulzeit der Kinder habe die CSU offenbar Angst. Dabei sei dies in den meisten europäischen Ländern gang und gäbe. Enttäuscht äußerte sich die SPD-Politikerin über die FPD in der Staatsregierung. Dieser „Wurmfortsatz der CSU und Riesenrohrkrepierer“ habe bisher in der Bildungspolitik kläglich versagt. Auch bei der kindlichen Frühförderung passiere in Bayern viel zu wenig, sagte die gelernte Erzieherin und ehemalige Leiterin eines Regensburger Kinderhortes. Dabei sei unbestritten, dass eine gute Frühförderung die Eintrittskarte in eine gute Schulausbildung und diese wiederum die Eintrittskarte in das spätere Berufsleben sei. Ihr Resumee: „Bayern braucht mehr Gerechtigkeit im Bildungswesen, denn die Bildung darf nicht vom Geldbeutel der Eltern abhängen.“

Zur Infrastrukturpolitik betonte Johanna Werner-Muggendorfer, dass noch viel zu tun sei bei der Verwirklichung des Verfassungsartikels über die gleichen Lebenschancen in den bayerischen Regionen. „Hier schöpfen einige den Rahm ab und die große Masse bekommt die Magermilch,“ sagte sie.

Abschließend ging sie noch auf den großen Landesbank-Skandal ein, bei dem allein für die HGAA 3,75 Milliarden Euro unter den Augen der CSU-Staatsregierung verdummt worden seien. „Hier wurde das Geld der bayerischen Steuerzahler verzockt. Ein Krimi-Schriftsteller, der so was in seiner Story erfindet, von dem würde man sagen: Der spinnt“.

 

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