Nach jahrzehntelanger Alleinherrschaft sucht die CSU nun das "gerechtere Bayern"
Perlak: Seehofers Initiative ist ebenso durchsichtig wie unglaubwürdig
Die CSU will nun die Möglichkeiten für mehr soziale Gerechtigkeit in Bayern ausloten. Bis zum Juni sollen Vorschläge gegen Altersarmut, regionale Benachteiligungen oder ungleiche Bildungschancen ausgearbeitet sein, kündigte Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) am Freitag nach dem ersten Treffen der so genannten Sozialkommission in München an.
"Man fragt sich schon, warum die CSU jahrzehntelang die Forderungen der SPD nach einem gerechteren Bayern ablehnt, die Ungerechtigkeiten anhäuft und nun 'Beratung, Unterstützung und Vorschläge für die sozialpolitische, gesellschaftliche Arbeit in den nächsten Jahren' sucht", so Reinhold Perlak. Allein die Erkenntnis, dass es in Bayern ein 'soziales und regionales Gefälle' gibt, sei ein bedeutender Fortschritt, so MdL Perlak, "war Bayern bisher in allen Belangen nur 'Spitze' ".
Der Blick auf die Ergebnisse des Zweiten Sozialberichtes, scheine den Ministerpräsidenten schockiert zu haben. Allein das Armutsrisiko, dass in Bayern bei elf Prozent liege und einzelne Gruppen wie Alleinerziehende oder Rentner akut bedroht seien, erkenne die CSU jetzt neu, so Perlak weiter.