8. Mai: Flossenbürgfahrt Teil 1

Veröffentlicht am 11.05.2010 in Veranstaltungen

Blumengebinde des SPD-AK Labertals am Ehrenmal

Gedenkfeier am Jüdischen Ehrenmal bei Steinrain

SPD feiert 65. Jahrestag der Befreiung vom National-sozialismus und gedenkt der Toten.

Pfaffenberg/Steinrain: Am Samstag, den 8. Mai 2010, zum 65. Jahrestag der Kapitulation Hitler-Deutschlands, fand am Jüdischen Ehrenmal bei Steinrain im Markt Mallersdorf-Pfaffenberg eine Gedenkfeier der "SPD im Labertal" statt. Unter musikalischer Umrahmung legte Ortsvorsitzender und Marktgemeinderat Martin Kreutz ein Gebinde im Namen des SPD-AK Labertals nieder.

Zuerst wandte sich MGR Kreutz an die Anwesenden, geschichtsinteressierte Bürger aus der Umgebung, Mitglieder von Vereinen, u.a. der KSK Oberlindhart sowie Vertreter der SPD-Ortsvereine Mallersdorf-Pfaffenberg, Geiselhöring, Schierling und Neufahrn sowie gewählte Vertreter einiger Gemeinden, unter Ihnen Bürgermeister Karl Wellenhofer aus Mallersdorf-Pfaffenberg. Sie alle setzten gemeinsam ein Zeichen wider des Vergessens.

In seiner Ansprache forderte Martin Kreutz die Anwesenden auf, aller Toten des 2. Weltkriegs und im Speziellen der Juden, die am Ende des Krieges auf Todesmärschen auch durch unsere Region, umgekommen sind, zu gedenken. Kreutz spannte den Bogen von der totalen militärischen Niederlage Nazi-Deutschlands, die vor allem die Befreiung von der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft bedeutet hat, zum Heute in der Region Labertal. "Zeigen wir Zivilcourage, wie Anna Gnadl und Max Maurer und viele andere auch im April des Jahres 1945 – oder wie im letzten Jahr Dominik Brunner aus Ergoldsbach. Sie alle sind Bürger, die nicht weggesehen, sondern selbstlos geholfen haben, als andere in Not waren."

Auf einem ausgeteilten Informationsblatt zeigte die SPD in Mallersdorf-Pfaffenberg auf, dass die Schulen vor Ort diesen Weg bereits gehen. Einige Aktionen von Burkhart-Gymnasium und Grundschule wurden hierzu vorgestellt. "Es liegt an jedem einzelnen von uns, zu verhindern, dass wir vergessen. Der Rechtsradikalismus und seine Vertreter sind auch heute noch überall zu finden, auch bei uns. Zum Beispiel in einem Versand rechtsradikaler Propaganda in Geiselhöring oder dem Erstarken der Republikaner in den 90er Jahren, dem die Bürger von Mallersdorf-Pfaffenberg damals entschieden entgegengetreten sind", so Martin Kreutz.

"Die SPD ruft – und viele sind gekommen"
Franz Graf, Lehrer am Burkhart-Gymnasium, der sich persönlich und in Zusammenarbeit mit seinen Schülern für dieses Thema interessiert, ging dann detaillierter auf die Geschichte des "Friedhofs der 67" ein. "Die SPD ruft – und viele sind gekommen", so sein Einstieg in die Feier, die er mit dem kurzen Gedicht "Jüdischer Friedhof" von Wolfgang Kunz bereicherte. Der pessimistischen Grundstimmung des Gedichts setzte er entgegen, "dass es gelungen ist, in ca. 20 Fällen die Anonymität der Opfer aufzubrechen und Namen hörbar zu machen." Die Namen der bekannten Opfer klangen anschließend durch den Friedhof. "Auf historischem Boden bewegen wir uns überall im Labertal. Mit am besten dokumentiert ist das Schicksal der 13 Häftlinge, die am 27.April 1945 beim Schmalz-Stadel entkommen konnten und die dank der Zivilcourage von drei mutigen Personen gerettet wurden", so Franz Graf. Ebenso verwies er auf die Huber-Mühle bei Oberlinhart, in der einige Flüchtende Zuflucht fanden. Hätten die beiden Polizisten Mauerer und Kimmerling sowie die Bäuerin Anna Gnadl damals nicht diesen Mut gezeigt, dann wäre es ein "Friedhof der 80" geworden.

Zur stimmigen Musik, vorgetragen von Volker Rinza, legte Martin Kreutz das Gebinde des SPD-Arbeitskreises Labertal nieder und beendete die offizielle Gedenkfeier. Die anwesenden Bürger nutzten die folgenden Minuten, um in Ruhe und Besinnung diesen Ort auf sich wirken zu lassen: Die Grabzeichen, das Ehrenmal mit der Mahnschrift in drei verschiedenen Sprachen, sowie das eben Gehörte. Anschließend fuhr der AK Labertal mit Teilnehmern aus der Region nach Flossenbürg um das dortige KZ zu besuchen. "Für die Häftlinge führte der Weg von Flossenbürg nach Mallersdorf-Pfaffenberg – wir wollen den Weg in umgekehrter Richtung befahren und uns in der KZ-Gedächtnisstätte dem Schicksal der Häftlinge, unter ihnen Dietrich Bonhoeffer, dem der AK Labertal die kommenden Wochen widmet, annähern", so Martin Kreutz am Ende seiner Ausführungen.

 

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