17.12.2016 in Presse von SPD Mitterfels-Haselbach

ERSCHÜTTERT

 

KOMMENTAR VON JESSICA SEIDEL

Er hat sein Möglichstes getan – davon ist Bayern-SPD-Chef Florian Pronold überzeugt. Es fällt schwer, das zu glauben, hat doch die Listenplatz-Schlappe der Juso-Bundesvorsitzenden Johanna Uekermann Teile der Landes-SPD bis in die Leistungsträger vor Ort hinunter erschüttert.

Sie ist talentiert, sympathisch und vor allem: dank ihrer Funktion als Bundeschefin der Jugendorganisation der SPD über die Freistaatsgrenzen hinaus bekannt. Johanna Uekermann ist also genau das, was die geschwächten Sozialdemokraten brauchen. Dennoch schafft man es auf Landesebene nicht, sie auf einem guten Listenplatz zu positionieren. Stattdessen lässt Landeschef Pronold es zu, dass die SPD an der Uekermann-Frage zersplittert. Die einen fühlten sich durch die Androhung einer Kampfkandidatur in die Ecke gedrängt. Die anderen sehen die schlechte Positionierung als erneuten Sieg des Regionalproporzes und ziehen ihre Konsequenzen. Der Nachwuchs bleibt erschüttert und in erster Linie mächtig angefressen zurück. Kein guter Ausgangspunkt für die Wahlen – oder eine Zusammenarbeit.

Es wäre an Florian Pronold gewesen, diese innerparteiliche Katastrophe zu verhindern. Aber vielleicht wird bei der nächsten Wahl nicht mehr die Juso-Chefin der unglückliche Verlierer, sondern der Bayern-SPD-Chef.

Quelle: Straubinger Tagblatt, 17.12.2016, S.14

17.12.2016 in Presse von SPD Mitterfels-Haselbach

„DIE JUSOS WERDEN KONSEQUENZEN ZIEHEN“

 

Schlechte Listenplatzierung von Uekermann zieht weite Kreise – Unmut beim Nachwuchs

Parteibücher wurden vor Füße geworfen, Ämter niedergelegt und sogar die Partei verlassen – das Debakel um die Listenplatzierung von Juso-Bundesvorsitzender Johanna Uekermann aus Mitterfels (Kreis Straubing-Bogen) lässt die Sozialdemokraten auch knapp eine Woche nach der Landesversammlung nicht los.

Erst am Donnerstag haben drei SPDler aus Niederbayern – Stefan Rückert, Irene Ilgmeier und Werner Schäfer – fast all ihre Parteiämter niedergelegt und sind damit dem Vorbild von Heinz Uekermann gefolgt. Damit reagierten sie auf den 26. Platz von Johanna Uekermann auf der SPD-Landesliste für die Bundestagswahl 2017. Der Platz gilt in Hinblick auf den Einzug in den Bundestag als chancenlos.

„Für uns Jusos ist das auch mit ein paar Tagen Abstand immer noch ein Thema, bei dem wir schlucken müssen“, erklärt Marvin Kliem, stellvertretender Bezirksvorsitzender der Jusos Niederbayern unserer Zeitung. Der Nachwuchs der SPD sei frustriert und verärgert, wie die Bezirke mit den Jusos umgegangen seien. Das Niederlegen der Ämter, wie es derzeit einige Parteimitglieder aus Protest tun, verstehe er zwar. „Aber jetzt ist erst recht die Zeit, sich zu engagieren, um die verkrusteten Strukturen, die offensichtlich in der SPD herrschen, aufzubrechen.“ Dennoch verstehe er die Protestaktion, auch wenn es besonders um Irene Ilgmeier, die viele Ämter inne hatte, sehr schade sei.

Der Regionalproporz

Nach Kliems Einschätzung ist die Situation zwischen den Jusos und der SPD verfahren. „Es geht bei den meisten Mitgliedern in den Bezirken wohl nur noch darum, den eigenen Regionalproporz durchzusetzen, ohne auf die Inhalte zu achten.“ Für die Zukunft werden die Jusos, so Kliem, Konsequenzen aus dem Verhalten der Bayern-SPD ziehen. „Wie es aber genau weitergeht, müssen wir noch besprechen.“

Der Landesvorsitzende der Bayern-SPD, Florian Pronold aus Deggendorf, hingegen ist sich sicher, sein Möglichstes getan zu haben, um eine Eskalation bei der Versammlung in Nürnberg zu verhindern. „Ich habe mich dafür eingesetzt, dass wir einen Konsens hinbekommen, der auch Johanna Uekermann einen sehr guten Platz gibt“, so Pronold.

Doch dann, erinnert er sich, schieden sich die Geister. „Aber dadurch, dass sie eine Kampfkandidatur weiter vorne versucht hat, wurde es schwierig“ – und die Reihen schlossen sich.

Christian Flisek aus Passau, Vorsitzender der Niederbayern-SPD, gibt außerdem zu bedenken: „Platz 26 ist zwar keine Position, mit der man sicher im Bundestag ist – er ist aber auch nicht ganz ohne jede Chance.“ Er finde es außerdem sehr bedauerlich, wenn die Enttäuschung über die Positionierung von Johanna Uekermann auf der Landesliste bei einigen Mitgliedern dazu führt, dass sie Ämter niederlegen oder gar austreten. „Ich werde aber in den kommenden Tagen und Wochen mit diesen Mitgliedern Kontakt aufnehmen und das Gespräch suchen.“ Flisek hofft außerdem, dass die Jusos sich im Wahlkampf dennoch mit ihren Inhalten einbringen und die SPD unterstützen. Ändern lässt sich der unglückliche Ausgang der Listenplatzverteilung nun freilich nicht mehr – für Pronold zählt daher, dass die Abstimmung demokratisch stattgefunden und sich somit eine Mehrheit für den Ausgang entschieden habe.

Demokratisches Ergebnis

Michael Adam, Landrat aus Regen und damit einer von nur zwei niederbayerischen SPD-Landräten, sieht das ähnlich. „Ich tue mich schwer, etwas dazu zu sagen. Denn ich sitze nicht mehr im SPD-Bezirks- und Landesvorstand.“ Er kenne das Ergebnis der Listenplatzverteilung und dessen Hergang nur aus den Medien. Dennoch „würde ich die SPD-Bundestagswahlkreiskandidatin für unseren Wahlkreis gerne auf einem aussichtsreichen Listenplatz sehen“. Immerhin habe die Bundesvorsitzende der SPD-Nachwuchsorganisation eine wirklich exponierte Stellung. Trotzdem ist Adam eher versöhnlich gestimmt: „Am Ende des Tages muss und kann ich aber eine demokratische Entscheidung zur Listenreihung akzeptieren.“

Heinrich Trapp, SPD-Landrat aus dem Kreis Dingolfing-Landau, sieht den Vorfall bei der Landesversammlung eher gelassen. „Bei der nächsten Wahl schafft Johanna Uekermann es sicher in den Bundestag“, prognostiziert er. Die Juso-Bundesvorsitzende habe ihm zufolge in vier Jahren dann gute Chancen auf den gewünschten Platz.

Allerdings verstehe er, dass bei SPD-Mitgliedern, die Johanna Uekermann persönlich verbunden seien, eine gewisse Verbitterung auftrete. „Wer da ausgetreten ist, hat ihr aber mit Sicherheit keinen Gefallen damit getan.“ Schließlich, da ist sich Landrat Trapp sicher, werde Uekermann die Unterstützung der Sozialdemokraten aus ihrem Bezirk bei der nächsten Bundestagskandidatur brauchen.

Ähnlich sieht das auch Pronold. „Das Wichtigste ist, dass man weiß, dass es weiter geht“, so der Bayern-SPD-Vorsitzende. Auch er habe schon Schlappen einstecken müssen. Aber die Demokratie lebe davon, dass sich Wahlen wiederholen. „Jetzt haben wir erst mal die Bundestagswahl vor uns und ich kämpfe dafür, dass wir sie trotz allem gemeinsam bestreiten.“

Von Jessica Seidel

Quelle: Straubinger Tagblatt, 17.12.2016, S.14

15.12.2016 in Presse von SPD Mitterfels-Haselbach

Nachwuchsförderung nach SPD-Art: Talentierte ausbremsen

 

Mit Johanna Uekermann hat die Partei eines ihrer wenigen jungen Nachwuchstalente im Wahlkampf für den Bundestag ausgebootet.

Die SPD hat in ihrer Aufstellungsversammlung für die Bundestagsliste eine ganz spezielle Art der Nachwuchsförderung betrieben. Die Delegierten platzierten die Bundesvorsitzende der Jusos, Johanna Uekermann, so weit hinten auf der Liste, dass sie kaum eine Chance haben wird, in den Bundestag einzuziehen. Uekermann ist aber ein Talent, von denen die Bayern-SPD nicht gerade viele hat, und könnte als junge Frau neue Wählerschichten ansprechen. 

Dass es nicht geklappt hat, liegt an taktischen Fehlern, die Uekermann selbst, aber auch der bayerische SPD-Chef Florian Pronold begangen haben. Ihr größter Irrtum war, den Regionalproporz zu unterschätzen. Niederbayern stellt schon drei Abgeordnete, obwohl der Bezirk nach der Zahl der Wahlkreise eigentlich nur ein Recht auf zwei hätte.

Es wäre einem Wunder gleichgekommen, wenn die anderen SPD-Bezirkschefs mit Uekermann sogar noch eine vierte Niederbayerin akzeptiert hätten, und das auch noch auf Platz vier, der den Schwaben vorbehalten ist.

Uekermann hätte wohl nur dann eine theoretische Chance gehabt, wenn sie gegen Rita Hagl-Kehl, die Abgeordnete aus Pronolds Heimatstadt Deggendorf, kandidiert hätte. Sie belegt den sicheren Platz 16. Eine Kampfabstimmung wäre aber ein Affront gegenüber Hagl-Kehl gewesen, den Pronold wohl nicht gerne gesehen hätte. Seine Unterstützung für Uekermann wirkte deshalb halbherzig.

Auch er geht beschädigt aus der Aufstellungsversammlung hervor, da sich die Delegierten seinem Vorschlag verweigerten, Uekermann wenigstens auf den halbwegs aussichtsreichen Platz 22 zu setzen. Am Ende hat die SPD also nicht nur ein Nachwuchstalent ausgebremst, sondern auch ihren Chef geschwächt. Ein ziemlich schlechter Start in den Wahlkampf.

Von Lisa Schnell

Quelle: sueddeutsche.de

http://www.sueddeutsche.de/bayern/bundestagswahl-nachwuchsfoerderung-nach-spd-art-talentierte-ausbremsen-1.3290894

Bildquelle: sueddeutsche.de

13.12.2016 in Presse von SPD Mitterfels-Haselbach

Schlechter Listenplatz für Tochter: Uekermann legt SPD-Ämter nieder

 

Heinz Uekermann ist nur noch bei der SPD, weil ihn seine Tochter Johanna gebeten hat, nicht auszutreten. Sie ist auch der Grund für den tiefen Groll, den Uekermann seit dem Wochenende gegen seine Partei hegt, der er 50 Jahre lang treu gedient hat. Denn am Samstag scheiterte Johanna Uekermann als SPD-Listenkandidatin für die Bundestagswahl 2017 am Regionalproporz. Anstatt der Bundesvorsitzenden der Jusos einen aussichtsreichen Listenplatz zu gewähren, wurde die 29-Jährige nach hinten durch gereicht und auf Platz 26 verbannt - schier unmöglich, so in den Deutschen Bundestag einziehen zu können.

Stattdessen wurden die aussichtsreichen Plätze nach Regierungsbezirkszugehörigkeit verteilt - und da Niederbayern mit Listenanführer und Landesvorsitzenden Florian Pronold und den amtierenden MdBs Christian Flisek und Rita Hagl-Kehl bereits drei Amtsinhaber namhaft zu platzieren konnte, ging die Juso-Vorsitzende leer aus. Eine Tatsache, die ihre Eltern nicht verwinden können: Ihre Mutter trat noch am Samstag aus der SPD aus, ihr Vater hat inzwischen alle Parteiämter bis auf den Fraktionsvorsitz im Kreistag von Straubing-Bogen niedergelegt, wie er der PNP auf Anfrage bestätigte.

Heinz Uekermann gab seine Ämter als Vorsitzender des SPD-Unterbezirks Straubing, als Mitglied des SPD-Landesvorstands und als Ortsvorsitzender der SPD Mitterfels ab. Ausgetreten aus seiner Partei ist er nicht, noch nicht, wie er sagt: "Aber erledigt ist da gar nichts, dafür war der Bruch am Samstag viel zu tiefgehend. Ich bin momentan nur noch SPD-Mitglied, weil meine Tochter mich gebeten hat, nicht auszutreten."

Von Melanie Bäumel-Schachtner

Quelle: Passauer Neue Presse (PNP)

http://www.pnp.de/nachrichten/bayern/2328548_Schlechter-Listenplatz-fuer-Tochter-Uekermann-legt-SPD-Aemter-nieder.html

(13.12.2016)

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